Ihre Gas- oder Ölheizung ist nicht mehr auf dem neuesten Stand und benötigt dringend eine Modernisierung? Eine Wärmepumpe bietet nicht nur eine effiziente Lösung, sondern steigert auch den Immobilienwert und senkt langfristig die Betriebskosten. Der Austausch einer Heizung in einem Bestandsgebäude erfordert jedoch spezifische Überlegungen, da das System nicht sofort für das neue Haus ausgelegt werden kann, wie es bei Neubauten der Fall ist.
Prinzipiell kann jedes Gebäude mit einer Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe umgestellt werden. Die Effizienz einer Wärmepumpe ist dabei besonders hoch, wenn die Vorlauftemperatur im Heizsystem niedrig ist. Sinkende Außentemperaturen führen zu einem vermehrten Wärmeverlust über die Gebäudehülle, was höhere Vorlauftemperaturen erfordern kann und die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen könnte. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind, um sicherzustellen, dass Ihre neue Wärmepumpe optimal funktioniert.
Voraussetzungen für eine Wärmepumpe prüfen
Jüngere Gebäude, die vor etwa 20 Jahren errichtet wurden, bieten oft optimale Bedingungen für die Installation einer Wärmepumpe. Diese Häuser wurden bereits unter Berücksichtigung von Energieeffizienzstandards gebaut, was bedeutet, dass die Gebäudehülle gut gedämmt ist und die Fenster über Doppelverglasung verfügen. Solche Gebäude haben in der Regel auch Fußbodenheizungen, die sich als besonders effektiv für den Betrieb einer Wärmepumpe erweisen.
Auch ältere Gebäude müssen nicht automatisch von der Nutzung einer Wärmepumpe ausgeschlossen werden. Entscheidend ist vielmehr der Zeitpunkt der letzten energetischen Sanierung unter Berücksichtigung der damals gültigen Rahmenbedingungen. Häuser, die beispielsweise während der Ölkrise in den frühen 1980er Jahren saniert wurden, können gute Voraussetzungen für eine Wärmepumpe bieten, auch ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen.
Sinnvolle energetische Sanierung
Eine energetische Sanierung eines Altbaus ist in den meisten Fällen sinnvoll, da eine Reduzierung des Wärmebedarfs die Effizienz jeder Heizungsanlage verbessert. Bei einer bevorstehenden Heizungssanierung sollten Sie daher zunächst andere Maßnahmen in Betracht ziehen, darunter Dämmung, Fenstertausch und Optimierung der Wärmeerzeuger. Eine genaue Analyse des Wärmebedarfs Ihres Gebäudes ist hierbei entscheidend.
Vorlauftemperatur als Indikator
Die Vorlauftemperatur in Ihrer bestehenden Heizungsanlage kann einen Hinweis darauf geben, ob eine Wärmepumpe geeignet ist. Bei Verwendung von Heizkörpern sollten Sie besonders aufmerksam sein. Ein einfacher Test bei extrem niedrigen Außentemperaturen besteht darin, die Vorlauftemperatur Ihres Kessels auf 50 °C zu reduzieren. Wenn dies ausreicht, um den gewünschten Wärmekomfort zu erreichen, ist die Wärmepumpe eine realistische Option. Andernfalls könnte eine Überprüfung erforderlich sein, um festzustellen, ob größere Heizkörpermodelle erforderlich sind.
Reduzierung der Vorlauftemperatur
Wärmepumpen arbeiten umso effizienter, je niedriger die Vorlauftemperatur ist. Auch wenn moderne Wärmepumpen Temperaturen von über 70 °C liefern können, ist ein Dauerbetrieb in diesem Bereich nicht empfehlenswert. Effizienzsteigerungen können durch Maßnahmen erreicht werden, die die Reduzierung der Vorlauftemperatur auf maximal 50 bis 55 °C ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch den Austausch einzelner Heizkörper gegen Modelle mit größerer Wärmeübertragungsfläche erfolgen.
Gebläsekonvektoren für niedrige Vorlauftemperaturen
Um die Vorlauftemperatur einer Heizung ohne umfangreiche bauliche Maßnahmen zu reduzieren, können Gebläsekonvektoren eingesetzt werden. Diese Wärmeverteilsysteme geben mehr Wärme an den Raum ab und verbessern so die Gesamteffizienz der Heizungsanlage erheblich. Gebläsekonvektoren können herkömmliche Heizkörper ersetzen und bieten auch bei Vorlauftemperaturen von 40–45 °C ein behagliches Wohngefühl.
Fazit: Systematisches Vorgehen zahlt sich aus
Die Modernisierung einer Heizung im Bestand erfordert eine sorgfältige Planung, bei der die bauliche Situation, der Komfortbedarf, der finanzielle Spielraum und die aktuellen Fördermöglichkeiten berücksichtigt werden müssen. Eine detaillierte Analyse der technischen Rahmenbedingungen Ihres Gebäudes, wie spezifischer Wärmebedarf und aktuelle Vorlauftemperatur, ist entscheidend, um festzustellen, ob eine Wärmepumpe ohne zusätzliche Maßnahmen installiert werden kann. Bei Anzeichen für erforderliche bauliche Sanierungsmaßnahmen empfiehlt sich die Einbeziehung eines qualifizierten Energieberaters, um eine erfolgreiche Heizungssanierung zu gewährleisten.
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